Saarbrücken. Im Viertelfinale des DFB-Pokals traf der 1. FC Saarbrücken am 12. März 2024 auf den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach.
Für den FCS galten beim Aufeinandertreffen mit dem Traditionsverein vom Niederrhein die gleichen Voraussetzungen wie in den Runden zuvor. „Die Favoritenrolle ist ganz klar verteilt. Im Normalfall setzt sich der Bundesligist durch. Wir wollen versuchen, ihnen den Spaß am Spiel zu nehmen. Wir haben bereits zweimal gezeigt, dass wir das können, aber wir müssen natürlich wieder an unsere Leistungsgrenze gehen“, sagte Trainer Rüdiger Ziehl vor dem Spiel. Die Partie, die Anfang Februar aufgrund von anhaltenden Regenfällen kurzfristig abgesagt werden musste, wurde auch beim zweiten Versuch nicht vom Regen verschont. Ziehl ging aber nicht davon aus, dass die Partie aufgrund der Absage im Februar unter anderen Vorzeichen steht. „Ich glaube nicht, dass es auf beiden Seiten neue Erkenntnisse gibt. Der Spieltagskader wird natürlich jeweils etwas anders aussehen, aber das ist normal. Wir sind gut vorbereitet, aber wissen, dass wir erneut einen richtig guten Tag benötigen werden.“
Nach dem souveränen Auftritt in der Liga drei Tage zuvor gegen den FC Erzgebirge Aue (2:0) gingen die Blau-Schwarzen sportlich mit Rückenwind in die Partie und der restlos ausverkaufte Ludwigspark sollte ihres dazu beitragen.
Die 15.903 Zuschauer im Ludwigsparkstadion und Millionen vorm TV sahen in der Anfangsphase ein munteres Pokalspiel, bei dem sich der Drittligist keinesfalls versteckte. Doch mit dem ersten richtigen Angriff schlugen die Fohlen eiskalt zu: Nach einem Stockfehler von Marcel Gaus war der Gladbacher Honorat enteilt. Den Rückpass von Honorat verwandelte Robin Hack souverän zur Gäste-Führung (8.). Die Blau-Schwarzen zeigten sich davon aber unbeeindruckt und nur drei Minuten später folgte postwendend der Ausgleich. Amine Naifi feuerte das Leder aus 18 Metern knallhart ins rechte Eck (11.). Das Spiel nahm nun immer mehr Fahrt auf und der Bundesligist hatte nur wenige Minuten nach dem Ausgleichstreffer die große Chance erneut in Führung zu gehen. Lukas Boeder rettete nach einem Gladbacher Konter einen Schuss von Honorat auf der Linie (18.). Robin Hack setzte das Leder 180 Sekunden später über die Latte (21.). Die Gäste übernahmen mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr das Zepter, während Saarbrücken sich zurück zog. Gegen tief gestaffelte Saarbrücker fehlten Gladbach aber die Ideen und die Durchschlagskraft, weshalb es zur Halbzeit beim 1:1 blieb.
Zu Beginn der 2. Halbzeit wechselte der FCS. Für Kasim Rabihic kam Julian Günther-Schmidt ins Spiel. Durch den anhaltenden und immer stärker werdenden Regen begann das Wasser im Verlauf der 2. Halbzeit immer mehr auf dem Platz zu stehen, wodurch der Ball teilweise nur noch schwer rollte. Die schlechten Platzverhältnisse und auch viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten sorgten dafür, dass Torchancen im zweiten Abschnitt nur noch selten zustande kamen. Der Favorit vom Niederrhein übernahm im zweiten Spielabschnitt aber nach und nach wieder das Spielgeschehen und hatte deutlich mehr Ballbesitz als der FCS. Etwas Zählbares wollte für die Gäste aber nicht rausspringen. Das Team von Trainer Gerardo Seoane verstrickte sich ein ums andere mal in der tief stehenden Abwehr der Blau-Schwarzen. Eine ereignislose und chancenarme zweite Halbzeit plätscherte bis in die Schlussminuten vor sich hin. Der FCS, der sich hauptsächlich auf das Verteidigen konzentrierte, schlug wie bereits gegen die Bayern in der Nachspielzeit eiskalt zu. Ein mustergültiger Konter über links mit Fabio Di Michele Sanchez, der auf Strafraumhöhe zu Kai Brünker querlegte, vollendete der Stürmer per Flachschuss aus 14 Metern ins linke Eck zum 2:1 (90.+3)
Der 1. FC Saarbrücken, der in seiner Vereinsgeschichte somit zum fünften Mal den Einzug in die Runde der letzten Vier perfekt gemacht hat, trifft nun am 2. April im Saarbrücker Ludwigsparkstadion auf den 1. FC Kaiserslautern.
