Eppelborn. Samstag, 24. Februar 2024, 15.30 Uhr. Zur besten Fußballzeit ging es nach dreimonatiger Winterpause in der Schröder-Liga Saar, der höchsten Spielklasse im Saarland, endlich wieder los. Der 20. Spieltag hatte mit dem Gemeinde-Derby zwischen dem Fußballverein Eppelborn und dem FC Hertha Wiesbach auch direkt ein Leckerbissen für alle Fußballfans zum Auftakt in das Jahr 2024 parat. Das Hinspiel im August 2023 konnte der FV Eppelborn trotz 0:1-Rückstand noch mit 3:1 gewinnen. Matthias Krauß war damals doppelt erfolgreich und somit maßgeblich an der zweiten Saison-Niederlage der Wiesbacher beteiligt. In den darauffolgenden 15 Spielen ging Wiesbach kein einziges Mal mehr als Verlierer vom Feld.
Die Wiesbacher, die mit breiter Brust nach Eppelborn reisten und als Tabellenführer in 19 Spielen satte 45 Punkte sammelten, sollten bei einem Blick auf die Tabelle als Favorit in die Partie gehen. Der FV Eppelborn, der vor diesem Duell neun Punkte Rückstand auf Wiesbach hatte, war eigentlich zum Siegen verdammt, sollte man noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden wollen. Und so starteten die Eppelborner vor einer tollen Zuschauerkulisse von rund 600 Zuschauern deutlich offensiver und druckvoller als das Team aus Wiesbach. Nach sieben Minuten scheiterte Stürmer Matthias Krauß nach einer Hereingabe von der linken Seite nur knapp mit dem Kopf. Nach einer Viertelstunde war es dann erneut Krauß, der bei einem Schuss aus spitzem Winkel an Schlussmann Barth hängen blieb. Die ersten 20 Minuten gehörten klar den Hausherren, die Wiesbach immer wieder unter Druck setzten. Es dauerte knapp eine halbe Stunde, bis Hertha-Trainer Michael Petry die erste Torchance seines Teams notieren konnte. Pascal Piontek setzte bei seinem Schuss etwas zu hoch an (27.). Dominik Kaiser machte es fünf Minuten später noch knapper (32.). Die Partie wurde danach ruppiger und viele Fouls unterbrachen den Spielfluss. Die Partie befand sich indes bereits in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Schiedsrichter Sahin Dündar am Strafraumeck auf Freistoß für Eppelborn entschied. Giovanni Runco brachte die Kugel aus halbrechter Position punktgenau auf den Kopf von Tommy Bubel, der aus fünf Metern nur noch einnicken musste (45.+2). Während die Eppelborner noch den Führungstreffer bejubelten, pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeitpause.
In der Halbzeitpause schien Hertha-Coach Petry scheinbar die passenden Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft drückte nach dem Wiederanpfiff auf den Ausgleichstreffer. Pascal Piontek bekam bei einem Schuss in der 55. Minute nicht genug Druck hinter den Ball. Nur 120 Sekunden danach bewahrte Eppelborns Schlussmann Dennis Lissmann sein Team gleich doppelt vor dem Ausgleich. Zuerst rettete er bei einem Kopfball von Luca Blaß auf der Linie und beim anschließenden Eckball lenkte er den Schuss von Sören Maas über die Latte (57.). Aus dem daraus resultierenden Eckball konnt der FV Eppelborn einen Gegenangriff einleiten, welchen Matthias Krauß nach einem langen Lauf über die rechte Seite zum 2:0 abschloss (57.). Wiesbach war nun sichtlich geschockt und Eppelborn zog sich weitestgehend in die eigene Hälfte zurück.
In der 70. Minute legte Krauß im Sechzehner für Dominic Altmeier ab, der aus acht Metern die Kugel über das Tor jagte. Lucas Bidot versuchte es in der 81. Minute nochmal aus spitzem Winkel, doch Lissmann war erneut zur Stelle und konnte die Kugel entschärfen. Wenige Augenblicke später tauchte Matthias Krauß nach einem Steckpass von Altmeier alleine vor dem Tor auf, umkurvte den Schlussmann und schob zum 3:0-Endstand ein. (83.).
„Es war wichtig, dass wir kurz vor der Pause das 1:0 gemacht haben, denn Wiesbach war bei Standardsituationen immer gefährlich. Entscheidend war heute, dass wir in der Drangphase der Wiesbacher nicht den Ausgleich kassiert haben und in dieser Phase das 2:0 nachgelegt haben“ sagte Eppelborns Trainer Sebastian Kleer nach dem Spiel.
Durch diesen Sieg schrumpft der Rückstand auf Spitzenreiter Wiesbach für Eppelborn von neun auf sechs Punkte. Für Trainer Sebastian Kleer aber keinen Grund auf den direkten Aufstiegsplatz zu schielen. „Stand jetzt sind wir sechs Punkte hinter Wiesbach, die konstant gute Leistungen zeigen. Es müsste schon einiges zusammen kommen, damit wir noch um den ersten Platz mitkämpfen können.“ Mit Borussia Neunkirchen (0:3 gegen Hasborn) lässt Eppelborn in der Tabelle einen Konkurrenten hinter sich. Einen Zähler hat der FVE weiterhin Rückstand auf den Relegationsplatz, welchen aktuell der Oberliga-Absteiger FSV Jägersburg belegt. „Platz Zwei ist weiterhin auf jeden Fall drin. Wir möchten nach wie vor hart daran arbeiten, um am Ende hier vielleicht den Aufstieg zu feiern“. Für Sebastian Kleer wäre es auf jeden Fall ein perfekter Abschied, denn der 40-Jährige wird den FVE nach fünf Jahren voller Höhen und Tiefen am Saisonende verlassen.
