Kai Sand
Kai Sand

Was macht eigentlich….? Melori Bigvava

Melori Bigvava

@imago/Alfred Harder Zweikampf zwischen Melori Bigvava (Eisbachtal, li.) und Torsten Conrad (Pirmasens) Oberliga Südwest 1998/1999

Der am 17. Januar in Darcheli (Georgien) geborene Georgier ist kein Unbekannter im saarländischen Fußball.

Von 1993 bis 2009 spielte der Offensiv-Allrounder mit dem ausgeprägten Torinstinkt im Saarland. Bigvava ging für Borussia Neunkirchen, 1. FC Saarbrücken und für die Sportfreunde Köllerbach auf Torejagd. Auch für die SF Eisbachtal, Wormatia Worms, SV Weingarten und SpVgg Eisbachtal schnürte er die Fußballschuhe. Vor seiner Zeit in Deutschland spielte er von 1984 bis 1993 als Profi in Georgien.

Bigvava erzielte in 397 Spielen weit über 100 Tore. Trotz seiner Erfolge ist er immer bodenständig geblieben, immer nahbar und mehr als hilfsbereit. Er hat immer ein offenes Ohr für seine Teamkollegen und vor allem für die Jüngeren war er so eine Art Gallionsfigur auf und neben dem Platz. Mit seiner Aura hatte er immer eine gewisse Präsenz auf dem Platz, er strahlte immer Torgefahr aus und war einer der Spieler, die aus dem Nichts ein Tor erzielen konnten.

FNS: Wie geht es dir?
Bigvava: Mir geht es gut, danke.

FNS: Wie verdienst du nach deiner Zeit im Fußballgeschäft heute deine Brötchen?
Bigvava: Ich arbeite seit 2005 in der Saarland Spielbank im Angestelltenverhältnis und bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit.

FNS: Hast du heute noch Kontakt zu Mitspielern aus der aktiven Zeit?
Bigvava: Ja, zu einigen. Leider ist aufgrund des Wohnortes nicht mehr so die Möglichkeit sich aktiv auch mal persönlich zu treffen, jedoch wenn man sich sieht, dann unterhält man sich auch und den Rest tauschen wir uns über soziale Medien aus.

FNS: Hast du noch einen Bezug zum Fußballsaarland?
Bigvava: Klar, ich habe zwar letztes Jahr als Fußballtrainer aufgehört. Trotzdem verfolge ich das Ganze weiterhin interessiert, wie die saarländischen Mannschaften sich präsentieren und wie sich der ganze Fußball weiterentwickelt.

FNS: Zu deiner aktiven Zeit war das Internet noch nicht so weit fortgeschritten wie das heute der Fall ist. Facebook, Instagram usw. gab es zum Teil nicht. Heute bieten diese Kanäle vielen Kritikern und Chaoten im Schutz der Anonymität die Möglichkeit, andere Menschen anzugehen oder in manchen Fällen sogar zu beleidigen. Bist du froh, dass dieser Kelch an dir vorüberging oder denkst du, du hättest gut damit umgehen können?
Bigvava: Meiner Meinung nach hat es positive sowie negative Effekte. Man darf nicht vergessen, dass die Spieler, Trainer und Schiedsrichter auch nur Menschen sind und auch darunter leiden, wenn Beleidigungen geäußert werden. Kritik ist verständlich, wenn sie mit Respekt erfolgt. Ich denke, wäre dies zu meiner Zeit passiert, hätte ich relativ gut damit umgehen können, weil Chaoten wird es immer geben, ob die nun im Internet oder in der Öffentlichkeit sind.

FNS: Gibt es etwas, das du im Rückblick auf deine Karriere anders machen würdest, vielleicht sogar etwas, das du im Nachhinein bereust?
Bigvava: Meine Karriere hat in Georgien angefangen, jedoch bin ich etwas spät nach Deutschland gekommen, mit 31 Jahren. Ich wäre gerne als jüngerer Fußballer nach Deutschland gekommen, aber das war in der Zeit der Sowjetischen Union nicht möglich.

FNS: Hattest du als junger Spieler ein Vorbild, dem du nacheifertest?
Bigvava: Ich bin ein großer Fan von Diego Armando Maradona gewesen.

FNS: Von wem hast du in deiner Laufbahn am meisten gelernt?
Bigvava: Meinem alten Ex-Trainer von FC Dinamo Tiflis, Achalkazi.

FNS: Gerade im Saarland hatten wir die letzten Jahre immer wieder richtig gute Kicker, denen man großes Talent zusprach und eine rosige Zukunft. Geschafft hat das aber kaum einer. Was denkst du, woran die meisten scheitern?
Bigvava: In der heutigen Gesellschaft brauchen wir Glück, Disziplin und harte Arbeit.

@imago

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