Wiesbach. In der Abstiegsrunde der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar war vor dem letzten Spieltag die Abstiegsfrage in vielen Bereichen noch unbeantwortet. Es stand lediglich fest, dass es mindestens sieben Absteiger geben wird. Platz fünf in der Tabelle muss darauf hoffen, dass der Zweitplatzierte aus der Meisterrunde ebenfalls in die Regionalliga aufsteigen wird, ansonsten sind es am Ende sogar acht Absteiger. Neben der SV Elversberg II gehört auch der FSV Jägersburg definitiv zu den Absteigern dieser Liga. Die Hoffnungen lagen daher beim letzten saarländischen Vertreter, dem FC Hertha Wiesbach, der im proWin Stadion den direkten Konkurrenten, SV Alemannia Waldalgesheim zu Gast hatte. Mit einem Sieg der Waldalgesheimer und einem zeitgleichen Dreier anderer Konkurrenten, könnte Wiesbach noch auf Platz fünf oder sechs abrutschen und müsste sich damit womöglich aus der Oberliga verabschieden.
So begann von beiden Vereinen ein nervöses Spiel, in dem keiner einen Fehler machen wollte. Wiesbach war in der ersten Halbzeit das etwas bessere Team, hatte mehr Ballbesitz, konnte sich aber keine wirklich zwingenden Torchancen erspielen. So blieb es zur Pause beim 0:0.
Die zweite Hälfte begann direkt mit einem Schock für Wiesbach. Waldalgesheim ging 20 Sekunden nach dem Wiederanpfiff durch Can Özer mit 1:0 in Führung. Die Hertha war jedoch nur kurz geschockt und übernahm danach wieder das Spielgeschehen. Es folgten gute Tormöglichkeiten für das Team von Trainer Michael Petry. In Minute 59 stand bei einem Torabschluss eines Wiesbacher-Akteurs der Pfosten im Weg. Die Hertha blieb dran und war klar die dominantere Mannschaft, schaffte aber zunächst den Ausgleich nicht. Erst in der 87. Spielminute erlöste Luca Blaß die 400 Zuschauer im proWin Stadion und erzielte den überfälligen Ausgleichstreffer. Pascal Piontek hatte kurz darauf den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber frei vorm Gästetorhüter (90.). In der Nachspielzeit schlug Waldalgesheim dann erneut eiskalt zu und ging mit 2:1 in Führung, was gleichzeitig auch der Endstand war. Trotz einer sehr guten Leistung verlor der FC Hertha Wiesbach am Ende mit 1:2 und muss leider den bitteren Gang in die Schröder-Liga Saar antreten. Aufgrund der anderen Ergebnisse fällt Wiesbach in der Tabelle vom dritten auf den sechsten Platz ab und belegt somit am Saisonende einen sicheren Abstiegsplatz in der Oberliga.
Der Abstieg des langjährigen Oberligisten hat zudem einige Auswirkungen auf alle anderen saarländischen Ligen. So wird es unter anderem in der Schröder-Liga Saar mindestens fünf (!) Absteiger geben, es sei denn, der Vizemeister der Schröder-Liga Saar gewinnt in der Relegation und steigt auf. In diesem Fall würde sich die Anzahl der Absteiger auf vier verringern. Durch den vermehrten Abstieg in der Schröder-Liga Saar, wird es auch in einigen anderen Klassen im Saarland mehr Absteiger als geplant geben.
