Eppelborn.Dass der FV Eppelborn auch in der Saison 2025/26 wieder in der Oberliga antreten darf, erfüllt viele im Verein und Umfeld mit Stolz. „Noch eine Saison in der Oberliga – mit unseren Mitteln, das ist echt etwas Tolles für unser kleines Örtchen,“ sagt ein treuer Anhänger mit einem Strahlen im Gesicht. Man sei sich bewusst, dass der gesamte Verein erneut Besonderes leisten müsse, um bestehen zu können – doch diese Herausforderung nehme man in Eppelborn gerne an. Die Saison 2024/25 verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Im Saarlandpokal kam das Aus etwas überraschend bereits im Achtelfinale: Mit 0:3 musste sich der FVE Borussia Neunkirchen geschlagen geben. In der Liga reichte es am Ende dennoch zum Klassenerhalt – am drittletzten Spieltag gelang durch ein 1:0 gegen Herxheim der entscheidende Schritt, mit dem sich das Team ein weiteres Jahr in der Oberliga sichern konnte. In der laufenden Vorbereitung auf die Spielzeit 2025/26 wird beim FVE intensiv gearbeitet. Die Mannschaft trainiert engagiert und hat sich klare Ziele gesetzt. Einen ersten Eindruck vom aktuellen Leistungsstand bot ein Testspiel gegen den Ligakonkurrenten SV Auersmacher, das mit einem 3:3-Unentschieden endete. Zwar lief noch nicht alles rund, doch das Spiel lieferte dem Trainerteam um Philipp Häfner wichtige Erkenntnisse. Darüber hinaus konnten in der Vorbereitung mehrere Siege eingefahren werden: Gegen die Saarlandligisten Hasborn, Marpingen und Palatia Limbach setzte sich der FVE jeweils durch. Die Erfolge in diesen Begegnungen unterstreichen die Fortschritte der Mannschaft, auch wenn die Resultate in Testspielen natürlich mit einer gewissen Vorsicht zu bewerten sind. Im Finale des Gemeinde-Pokals gelang zudem ein souveräner 4:1-Erfolg gegen den SV Humes – ein Sieg, der das Selbstvertrauen stärkte, aber nicht überbewertet werden sollte. Auch in der neuen Saison wird der FV Eppelborn primär den Klassenerhalt im Blick behalten. Die Konkurrenz ist groß, die Liga ausgeglichen – umso wichtiger wird es sein, frühzeitig Punkte zu sammeln. Mit realistischen Erwartungen, Zusammenhalt und ehrgeizigem Einsatz will man die Klasse ein weiteres Mal sichern.
Neuzugänge zur neuen Saison:
Zur Stabilisierung der Defensive und zur Verstärkung des Kaders darf der FVE einige Neuzugänge begrüßen:
- Joel Ebler (Defensive, FC Homburg)
- Jonas Pfeifer (Defensive, FC Homburg)
- Simon Jostock (Defensive, Preußen Merchweiler)
- Luca Delestowicz (Offensive, Hertha Wiesbach U19)
- Felix Guttmann (Stürmer, VfL Primstal)
- Fabio Lanfranco (Mittelfeld, VfL Primstal)
- Nicolas Brill (Innenverteidiger, VfL Primstal)
- Yosif Ivanov (offensives Mittelfeld, SG Erbach)
Diese Spieler haben den Verein verlassen:
- Constantin Lorang (nach Schmelz)
- Sven Ambrosius (nach Göttelborn)
- Hassan Srour und Hassan Ward (beide nach Brebach)
- Justin Pfeffler (nach Lebach)
- Kazik Reber (nach SV Elversberg)
- Yannik Bach (nach SV Reiskirchen)
Interview mit Häfner, Saar & FNS
FNS: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung auf die kommende Saison?
Häfner: Ich bin zufrieden. Die Jungs ziehen überragend mit, wir haben aber noch viel Arbeit vor uns. Das wird sich auch in dieser gesamten Saison nicht ändern. Wir befinden uns immer in einer Situation, dazulernen zu müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
FNS: Was hat sich im Vergleich zur letzten Saison verändert – personell wie auch taktisch?
Häfner: Wir haben keinen absoluten Stammspieler verloren und neue Herausforderer dazubekommen, die sich in der Vorbereitung durchaus bewiesen haben. Allgemein ist die Leistungsdichte innerhalb der Mannschaft homogener. Taktisch wird sich nichts verändern.
FNS: Was bedeutet es, mit diesem Verein weiterhin in der Oberliga zu spielen?
Saar: Uns bedeutet es sehr viel, den Klassenerhalt zum ersten Mal geschafft zu haben. Es erfüllt uns mit Stolz, den saarländischen Fußball über die Landesgrenzen hinaus vertreten zu dürfen. Sieht man es rein faktisch, tun dies in der kommenden Saison – außer den Profivereinen Elversberg, Saarbrücken und Homburg – nur drei weitere Teams.
FNS: Wie bewerten Sie den aktuellen Kader? Gibt es bestimmte Spieler, auf die Sie besonders setzen?
Häfner: Wie bereits gesagt, ist die Leistungsdichte homogener geworden. Jeder Trainer hat auch seine Spieler, die in diesem Konstrukt mehr Verantwortung übernehmen wollen und müssen. Auch wir haben die. Aber es geht vor allem darum, wie wir als Mannschaft und Gemeinschaft miteinander umgehen – wir müssen dafür sorgen, dass wir uns auf uns als Mannschaft verlassen können. Es geht immer um das „Wir“, nicht um den Einzelnen.
FNS: Gab es Zu- oder Abgänge, die den Charakter des Teams spürbar verändert haben?
Saar: Das ist bisher natürlich schwierig zu sagen – wir stecken noch mitten in der Saisonvorbereitung. Die Truppe musste noch keine „Krise“ durchstehen. Aber alle Neuen passen charakterlich super zum FVE. Die menschliche Komponente ist mindestens so wichtig wie die sportliche Qualität. Darauf haben wir bei der immens intensiven Kaderplanung erneut großen Wert gelegt. Um etwas tiefer in die Materie einzutauchen: Jeder der Jungs bringt etwas mit, das der gesamten Mannschaft hilft – menschlich und sportlich.
FNS: Wie integrieren sich die Neuzugänge? Wer hat Sie bislang besonders positiv überrascht?
Häfner: Bei uns herrscht ein gutes Miteinander, dementsprechend ist es, glaube ich, relativ einfach, neu dazuzukommen. So wirklich zusammenwachsen wird das aber erst, wenn die ersten Pflichtspiele anstehen – das ist völlig normal. Niemand hat mich positiv überrascht, weil bei allen Spielern klar war, dass sie das Zeug dazu haben. Wichtiger ist, dass niemand unerwartet abgefallen ist.
FNS: Was sind Ihre sportlichen Ziele für diese Saison – Klassenerhalt, ein Platz im Mittelfeld, mehr?
Häfner: Für den FV Eppelborn geht es in der Oberliga immer um den Klassenerhalt. Daran ändert sich auch in diesem Jahr nichts. Als Trainer will man natürlich immer eine gewisse Entwicklung sehen. Wenn es nachher also früher geschafft ist oder ein besserer Tabellenplatz herauskommt als im vergangenen Jahr, nehmen wir das mit – am letzten Spieltag drin zu bleiben aber ebenso.
FNS: Wie realistisch ist es, dass der FV Eppelborn sich langfristig in der Oberliga etabliert?
Saar: Diese Frage ist schwer und kaum verbindlich zu beantworten. Wenn wir ehrlich sind, hat unser Personalbudget wenig mit Oberliga zu tun. Trotzdem haben wir es geschafft, eine hoffentlich konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. Aber jeder meiner Kollegen von den anderen saarländischen Oberligisten wird mir zustimmen, wenn ich sage: Die Oberliga ist in jeder Beziehung eine gewaltige Aufgabe, eine echte „Nummer“. Meint man mit langfristig fünf bis zehn Jahre, dann muss fast alles passen: die Rahmenbedingungen, der/die Trainer, die Spieler und die vielen ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand.
Heute passt sehr vieles gut zusammen, aber eine Glaskugel gibt es nicht. Definitiv wird es sehr, sehr schwer – ja, eine Mammutaufgabe. Aber das Gute beim FVE ist: Wir sind völlig realistisch. Wir spielen gerne in der Oberliga und geben überall unser Bestes. Unser Trainer Philipp Häfner geht dabei nicht nur ambitioniert, sondern auch extrem engagiert vor. Er trägt einen sehr großen Anteil am Klassenerhalt. Trotz seines noch jungen Alters gefallen mir sein Weitblick und seine starke Identifikation mit dem Verein.
Nur wenn wir sportlich und organisatorisch eine Einheit bilden, haben wir eine halbwegs realistische Chance, deine Frage mit „Ja“ zu beantworten. Wir sollten uns auch weiterhin in Demut üben – die Oberliga ist für uns keinesfalls selbstverständlich. Wir versuchen mit unseren Möglichkeiten unser Bestes – ob Spieler, Trainer oder Vorstand. Man darf nichts „Verrücktes“ machen.
Und wenn es in den nächsten Jahren wieder in die Saarlandliga geht, dann geht in Eppelborn die Welt nicht unter. Aber derzeit spielen wir Oberliga – und das soll gerne so bleiben.
FNS: Gibt es bestimmte Spiele oder Gegner, auf die Sie sich besonders freuen?
Saar: Da gibt’s natürlich einige. Gegen Lautern zu spielen ist natürlich etwas Besonderes – wir freuen uns vor allem auf Spieler wie Hendrik Zuck oder Jean Zimmer, die man selbst auf dem Betze in der Bundesliga bewundert und angefeuert hat. FK Pirmasens mit unserem ehemaligen Topspieler Thomas Selensky ist ein Gegner, auf den man sich freut.
Speziell wird es sicher wieder gegen Rot-Weiss Koblenz – da brauchen die Jungs keine Traineransprache, die sportlich Verantwortlichen sorgen mit fragwürdigen Aussagen über unsere Truppe selbst für die passende Motivationsspritze.
Aber klar: Highlight wird natürlich das Derby gegen Wiesbach. Wir haben uns sehr über deren Aufstieg gefreut – was gibt es Geileres als so ein Spiel! Bei beiden Spielen werden weit über 1.000 Zuschauer da sein. Es ist einfach die Mutter aller Saarderbys im saarländischen Amateurfußball.
FNS: Gibt es eine bestimmte Spielidee, für die Ihre Mannschaft stehen soll?
Häfner: Ich habe es bisher bei all meinen Stationen so gehandhabt, den Jungs einen Rahmen vorzugeben, in dem sie sich frei bewegen können und eigenständig Entscheidungen treffen sollen und müssen. Eine Mannschaft sollte meinem Verständnis nach mehrere Facetten haben. Auch im vergangenen Jahr haben wir in einigen Spielen hoch attackiert, in manchen Spielen tief gestanden. Wir wollten schnell umschalten, aber auch gute Ballbesitzphasen haben. Die Mischung muss stimmen und immer zum Spiel passen. Ich glaube auch, dass das im letzten Jahr eine unserer Stärken war. Natürlich habe ich meine eigene Spielidee, aber viel wichtiger ist, dass sie auch zu den Spielern passt. Und wenn meine Grundidee nicht passt, verändere ich etwas. Auch für mich gilt, dass ich mich immer weiterentwickeln kann und will. Festgefahren zu sein hilft da nicht.
FNS: Planen Sie größere taktische Umstellungen im Vergleich zur Vorsaison?
Häfner: Nein!
FNS: Wie gehen Sie mit Rückschlägen – zum Beispiel Niederlagenserien – um?
Häfner: Auch das war etwas, was wir im vergangenen Jahr gemeinsam lernen mussten. Der Verein stärkte mir immer den Rücken, das macht es erst einmal leichter. Zum einen hilft es, inhaltlich zu bleiben und nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. Zum anderen hilft es, Lockerheit auszustrahlen und es auch wirklich so zu meinen. Eine gewisse Souveränität an den Tag zu legen, auch wenn es mal stürmisch wird, ist definitiv hilfreich.
FNS: Gibt es junge Talente im Team, denen Sie den Durchbruch zutrauen?
Häfner: Wir haben allgemein viele junge und auch sehr junge Spieler hinzubekommen – von einem Durchbruch zu sprechen, empfinde ich als falsch. Den Jungs hat ja niemand geschenkt, dass sie jetzt bei uns sind. Da muss auch niemand einen Durchbruch schaffen – sie sollen einfach Fußball spielen. Fußball ist ein Spiel, und das soll gespielt werden – mit Freude und einer gewissen Lockerheit.
FNS: Wer sind aktuell Ihre Führungsspieler – auf und neben dem Platz?
Häfner: Wenn man sich ein Spiel von uns anschaut, ist, denke ich, klar ersichtlich, wer diese Spieler sind. Ich darf Spieler trainieren, die jahrelang im obersten Regal des saarländischen Amateurfußballs Leistung gezeigt haben. Ich muss die hier nicht öffentlich benennen. Außerdem ist es immer spannend, wie sich die Hierarchie verschiebt, wenn neue Spieler dazukommen. Verantwortung darf aber jeder tragen.
FNS: Welche Herausforderungen sehen Sie für den FV Eppelborn in der neuen Saison – sportlich wie organisatorisch?
Saar:Organisatorisch: Spiele wie gegen TuS Koblenz oder vielleicht Lautern sind mit noch größerem Aufwand verbunden. Die Auswärtsfahrten sind immer ein Mehraufwand – auch finanziell. Aber egal ob Oberliga oder Kreisliga: Es stellt uns alle vor extrem große Herausforderungen, einen Spieltag zu stemmen. Es braucht immer fleißige Helfer – an der Eintrittskasse, hinterm Getränkestand, in der Imbissbude, bei der Schiedsrichterbetreuung und vielem mehr.
Zudem stellen wir als Verein nicht nur das Oberligateam, sondern auch eine 2. Mannschaft in der Landesliga sowie eine zwischenzeitlich große Jugendabteilung. Auch dort müssen wöchentlich – eigentlich täglich – Leute ran. Das wird nicht einfacher!
Sportlich: Ganz einfach – kommen wir im Spiel nicht an die 100 %, haben wir keine Chance. Egal, wie der Gegner heißt. Das ist Herausforderung genug.
FNS: Nun noch ein Blick in die Glaskugel 🙂
Der FV Eppelborn steht am letzten Spieltag auf Platz…?
Saar: Auf einem Platz, der uns den Klassenerhalt und ein weiteres Oberligajahr sichert.
Fußball News bleibt dran und drückt die Daumen für die kommende Saison.

