Homburg. Die vergangene Woche war für den Regionalligisten FC 08 Homburg turbulent. Nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen zog der Verein Konsequenzen und stellte Sportleiter Dieter Gerstung mit sofortiger Wirkung frei. „Nach der negativen, unzufriedenstellenden sportlichen Entwicklung mussten wir reagieren“, erklärte Sportvorstand Michael Koch. Doch diese Entscheidung sorgte für Unmut bei den Fans. Bereits vor dem Heimspiel gegen den FC Gießen protestierten Fans mit Bannern am Stadion und in der Stadt. In der Nacht zum Samstag wurden zudem zwei Tore um auf den Vorplatz hinter der Haupttribüne zu gelangen, mit einer Stahlkette inklusive Vorhängeschloss verriegelt. Auf einem Spruchbanner, der an einem der Tore hing, stand geschrieben: “Keine Veränderung gewollt – Kein Fussball rollt!”. Der Ball rollte an diesem Tag dennoch und mit Spielanpfiff um kurz nach 14.00 Uhr machten rund 100 Anhänger mit Trillerpfeifen, Rauchbomben und einigen Spruchbannern im Waldstadion dann ihren Unmut über die Entlassung Gerstungs deutlich. Symbolisch zum Gründungsjahr des FCH verließen sie nach genau 19 Minuten und 08 Sekunden das Stadion wieder.

Trotz der Unruhe musste sich die Mannschaft auf das Spiel konzentrieren – eine Herausforderung, zumal zahlreiche Leistungsträger krankheits- oder verletzungsbedingt fehlten. Dennoch startete der FCH gut in die Partie und ging bereits in der 7. Minute durch David Hummel in Führung. Kurz darauf sah Gießens Shako Onangolo nach einer Notbremse die Rote Karte (15.), doch trotz Unterzahl blieb Gießen gefährlich. Homburg ließ einige Chancen liegen, darunter einen verschossenen Elfmeter von Markus Mendler (32.), und ging mit einer knappen 1:0-Führung in die Pause.

Nach Wiederanpfiff drängten die Grün-Weißen auf das 2:0, welches schließlich Benjamin Kirchhoff per Kopf erzielte (52.). Doch die Gäste gaben nicht auf: Martin Mihaylov verkürzte auf 2:1 (75.), zwei Minuten später traf Tolga Duran zum überraschenden Ausgleich. Die Partie wurde hektischer und nach einer Gelb-Roten Karte für Gießen spielte Homburg in doppelter Überzahl. Dennoch tat sich der FCH schwer, die Überlegenheit auszunutzen. Erst in der Nachspielzeit fiel die Entscheidung: Der eingewechselte Arman Ardestani flankte auf David Hummel, der per Kopf zum umjubelten 3:2-Siegtreffer einnetzte (90.+5).

Trotz der Proteste und der Unruhe im Verein zeigte das Team Moral und sicherte sich am Ende einen wichtigen Heimsieg. Nun bleibt abzuwarten, ob dieser Erfolg für mehr Stabilität sorgt – sowohl auf als auch neben dem Platz.

















