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Jan Sebastian Bach

2. Bundesliga

Ebnoutalib rettet Elversberg in letzter Minute – 2:2 gegen Dynamo Dresden

Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit verhindert der Stürmer die erste Niederlage an der Kaiserlinde

Elversberg. Die SV Elversberg hat auch im fünften Spiel dieser Zweitliga-Saison ihre Heimserie fortgesetzt und bleibt an der Kaiserlinde ungeschlagen. Gegen Dynamo Dresden mussten die Saarländer jedoch lange einem Rückstand hinterherlaufen, ehe sie sich in letzter Minute doch noch belohnten. Vor 9307 Zuschauern endete die Partie 2:2. Großen Anteil daran hatte erneut Younes Ebnoutalib, der beide Tore erzielte und mit seinem späten Ausgleich in der Nachspielzeit den wichtigen Punkt sicherte.

Die Partie begann mit einem Schock für die SV Elversberg. Schon in der 3. Minute führte ein unnötiger Fehler zur frühen Führung der Gäste. Dynamo-Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann spielte eigentlich einen harmlosen Ball aus der eigenen Hälfte in Richtung Mittellinie. Doch SVE-Kapitän Lukas Pinckert ging viel zu zögerlich in den Zweikampf. Dresdens Angreifer Christoph Daferner setzte sich durch, marschierte rund 40 Meter ungestört auf das Tor zu und überwand Keeper Nicolas Kristof aus elf Metern mit einem Schuss ins Netz – sein bereits dritter Treffer in dieser Saison. Pinckert nahm die Verantwortung nach dem Spiel auf sich: „Ich wollte den Ball weiter spielen und habe Daferner getroffen. Ich muss da konsequenter hin.“ Elversberg schüttelte sich nur kurz und antwortete prompt. Nach einem Foul an Lukasz Poreba in der 9. Minute bekam die SVE einen Freistoß aus dem Halbfeld zugesprochen. Standards sind eine der großen Stärken der Saarländer in dieser Saison, und auch diesmal bewiesen sie ihre Qualität. Tom Zimmerschied, selbst einst in Dresden aktiv, brachte den Ball präzise an den zweiten Pfosten, wo Younes Ebnoutalib höher stieg als seine Gegenspieler. Mit Hilfe des Innenpfostens landete der Kopfball zum 1:1-Ausgleich im Tor – das Stadion an der Kaiserlinde jubelte zum ersten Mal. Im Anschluss entwickelte sich ein intensives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Dresden blieb zunächst gefährlich, erneut über Daferner, der zweimal Elversbergs Torhüter Kristof prüfte (13., 17.). Danach übernahmen jedoch zunehmend die Hausherren die Kontrolle. Die Wagner-Elf erspielte sich gute Möglichkeiten durch Poreba (21., 23.), Ebnoutalib (25.) und Conté (34.). Doch Dresdens Schlussmann Tim Schreiber zeigte eine bärenstarke Vorstellung. Der frühere Saarbrücker parierte mehrfach glänzend und hielt seine Mannschaft im Spiel. Elversberg schien auf dem Weg zur Führung – doch dann schlugen die Gäste erneut eiskalt zu. In der 39. Minute führte ein grober Schnitzer in der SVE-Defensive zum zweiten Gegentor. Jan Gyamerah spielte einen riskanten Pass auf Amara Condé, der den Ball prompt an Hauptmann verlor. Dieser leitete sofort weiter zu Jakob Lemmer, der aus sieben Metern unbedrängt einschob und damit sein erstes Saisontor erzielte. Kristof war machtlos, die Dresdner jubelten über das 2:1. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Dresden hatte aus zwei Elversberger Fehlern maximalen Ertrag gezogen, während die Saarländer trotz zahlreicher Chancen und klarer Überlegenheit im ersten Durchgang einem Rückstand hinterherliefen.

In dieser Szene erzielte Younes Ebnoutalib den 1:1-Ausgleichstreffer für die SV 07 Elversberg Foto: Sebastian Bach

Elversberg kam mit viel Schwung aus der Kabine und erhöhte sofort den Druck. Schon kurz nach Wiederanpfiff lag der Ausgleich in der Luft: Nach einer Hereingabe von Conté tanzte der Ball auf der Latte (55.), wenig später verhinderte Amoako auf der Linie Ebnoutalibs Drehschuss (58.). Die SVE erhöhte ihren Ballbesitzanteil auf 61 Prozent und verlagerte das Spielgeschehen dauerhaft in die Dresdner Hälfte. Dynamo dagegen zog sich tief zurück. Trainer Thomas Stamm sprach später von der „schlechtesten Halbzeit seit meinem Amtsantritt“ – seine Mannschaft schaffte es kaum noch, Entlastungsangriffe zu fahren. Vorne war Dresden praktisch abgemeldet, hinten hielt einzig Torhüter Tim Schreiber die Führung fest. Der frühere Saarbrücker glänzte mit mehreren starken Paraden, unter anderem gegen Poreba, Ebnoutalib und Conté. Doch trotz der drückenden Überlegenheit blieben die Saarländer lange glücklos. In der 69. Minute bot sich Ebnoutalib die große Gelegenheit zum Ausgleich, doch aus kurzer Distanz jagte er den Ball über das Tor. Auch weitere Versuche landeten knapp neben dem Gehäuse oder wurden im letzten Moment geblockt. „Wir hatten nach der Pause ein oder zwei Selbstmord-Versuche drin, aber insgesamt waren wir klar überlegen“, fasste Trainer Vincent Wagner zusammen. Der Fleiß der Gastgeber zahlte sich erst ganz spät aus – in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Lukasz Poreba setzte sich über die linke Seite durch und schlug eine scharfe Flanke in den Strafraum. Dort lauerte erneut Younes Ebnoutalib, der den Ball aus sechs Metern über die Linie drückte. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag war der Stürmer zur Stelle – und zum zweiten Mal rettete er seiner Mannschaft wichtige Punkte. Während die Fans jubelten und die Spieler sich in den Armen lagen, schnappte sich Kapitän Lukas Pinckert den Ball und trug ihn sofort zum Anstoßpunkt: „Mir war das zu wenig, ich wollte unbedingt gewinnen. Wir waren in der zweiten Halbzeit total überlegen.“ Damit blieb die SVE auch im fünften Heimspiel ungeschlagen und bewies erneut ihre Qualität in der Nachspielzeit: Fünf der bisher zehn Punkte holte Elversberg in der Schlussphase. Dresden dagegen musste sich nach starker erster Halbzeit mit einem einzigen Auswärtspunkt zufriedengeben.

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