
St.Wendel. Bei bestem Fußballwetter und vor einer großartigen Kulisse kam es in St. Wendel zum mit Spannung erwarteten Pokal-Derby. Beachtliche rund 800 Zuschauer wollten sich dieses Highlight nicht entgehen lassen und sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre auf den Rängen. Schon im Vorfeld waren die Rollen klar verteilt: Landesligist Blau-Weiß St. Wendel ging als zwei Klassen höher spielender Favorit in die Partie.
Erste Halbzeit: kaum Klassenunterschied zu sehen
Blau-Weiß übernahm früh die Initiative, spielte gefällig nach vorne und wollte seine Favoritenrolle untermauern. Doch die Victoria wehrte sich tapfer, löste sich immer wieder geschickt aus der Umklammerung und setzte ihrerseits auf schnelle Konter. Gerade in der ersten Halbzeit war stellenweise kaum ein Klassenunterschied zu erkennen, der Underdog hielt voll dagegen und begeisterte die eigenen Anhänger mit mutigen Vorstößen und immer wieder mit spielerischen Lösungen.
Nach einem gefährlichen Freistoß hatten die Gäste bereits den Torschrei auf den Lippen, doch der Ball klatschte nur an die Latte. In der 40. Minute fiel dann dennoch der Führungstreffer für den Favoriten: Nach einer unübersichtlichen Kopfball-Pingpong-Situation im Strafraum reagierte Mathis Zeyer am schnellsten und nickte den Ball zum 0:1 ins Netz. Mit dem Ergebnis ertönte der Halbzeitpfiff.
Die zweite Halbzeit begann mit einem echten Paukenschlag: Nach einem Foul an einem Blau-Weiß-Angreifer zeigte der Unparteiische sofort auf den Punkt. Doch der an diesem Pokalabend glänzend aufgelegte Stefan Noss im Tor der Victoria ahnte die Ecke und parierte den Strafstoß bravourös. Seine Parade wirkte wie ein Hallo-wach-Effekt für die Gastgeber, die noch einmal zusätzliche Energie freisetzten und sich mutig gegen den Favoriten stemmten.
Kurze Zeit später hatten die Anhänger der Hausherren den Torschrei schon auf den Lippen, als ein scharf getretener Freistoß der Victoria gefährlich aufs Tor zischte, letztlich aber nur im Außennetz landete. Ein Ausgleich lag in der Luft.
Danach erhöhte Blau-Weiß den Druck und bestimmte die Partie immer mehr.
Immer wieder verhinderte Keeper Stefan Noss mit Glanztaten das 0:2 und hielt seine Mannschaft lange im Spiel. Doch in der Schlussphase brach der Widerstand der Victoria endgültig:
- 90. Minute: Daniel Bernard traf zum 0:2 und sorgte damit für die Vorentscheidung.
- 91. Minute: Ein unglückliches Eigentor der Gastgeber brachte das 0:3.
- Schlusspfiff: Quinten Dosenbach setzte mit seinem Treffer zum 0:4 den Schlusspunkt einer turbulenten Schlussphase.
Blau-Weiß St. Wendel zog am Ende verdient in die nächste Runde ein, doch die Victoria hat an diesem Pokalabend vor allem eines gezeigt: Mit ihr ist in den kommenden Monaten und Jahren zu rechnen. Fußballerisch wie mannschaftlich bot das Team eine starke Vorstellung und unterstrich eindrucksvoll, welches Potenzial in ihm steckt.


















