Saarbrücken. In der 2. Hauptrunde um den DFB-Pokal empfing der 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend den deutschen Rekordmeister Bayern München. Viel los war die letzten Tage rund um den Ludwigspark in Saarbrücken (wir berichteten mehrfach) und am Ende waren alle froh, dass es in den letzten Tagen deutlich weniger geregnet hat. So befand auch der Schiedsrichter am Morgen den Platz für bespielbar und so stand dem Spiel des Jahres nichts mehr im Wege. Die Partie war bereits seit Wochen restlos ausverkauft und viele Fans fieberten dem Spiel entgegen.
Beim FCS überwog ebenfalls die Vorfreude auf das Kräftemessen mit einer der besten Mannschaften Europas. „Es wäre vermessen darüber zu spekulieren, welche Schwächen eine Mannschaft hat, die im Normalfall das Finale der Champions League erreichen kann. Aber wir überlegen uns natürlich schon, wie wir ihnen das Leben ein wenig schwer machen können. Wir werden vermutlich maximal 25 Prozent Ballbesitz haben und sehr viel investieren müssen. Aber dazu ist die Mannschaft bereit“, sagte Rüdiger Ziehl vor dem Spiel.
Der FC Bayern und der 1. FC Saarbrücken treffen zum fünften Mal im DFB-Pokal aufeinander. In allen vier bisherigen Duellen setzten sich die Münchner am Ende durch. Dazu kommen noch acht Begegnungen in der Bundesliga und hier erwies sich die Landeshauptstadt des Saarlandes nicht gerade als gutes Pflaster für den FCB. Bei keinem anderen Verein traten die Bayern im Oberhaus so häufig an, ohne ein einziges Mal zu gewinnen (zwei Remis, zwei Niederlagen). Diese Statistik machte vor dem Spiel vielen Fans Mut.
Saarbrücken begann mutig und ohne scheu. In den ersten 15 Minuten brachte man die Abwehr der Bayern das ein oder andere mal durcheinander und näherte sich gefährlich dem Tor von Manuel Neuer. Bayern kam schwer ins Spiel. Dann die 16. Minute. Erster Torschuss FCB und Thomas Müller trifft aus 18 Metern trocken ins linke Ecke. Danach der FCS etwas geschockt und Bayern kam besser ins Spiel. Nach der Verletzungsauswechslung von Matthijs de Ligt merkte man Bayern an, eher nochmal vorsichtiger hier ans Werk zu gehen. Der FCS profitierte davon, wurde jetzt wieder stärker und kam dem Ausgleich immer näher. Dieser verdienten sich die Blau-Schwarzen in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit. Patrick Sontheimer traf nach Zuspiel von Lukas Boeder. So ging es mit einem 1:1 das sich der 1. FC Saarbrücken nach leidenschaftlichen 45 Minuten verdient hat in die Halbzeitpause.
Die 2. Halbzeit ein ähnliches Bild: Der FCS schraubt kein Stück zurück und bleibt ein unangenehmer Gegner. In der 60. Minute wechselte Thomas Tuchel dreifach und brachte Musiala, Gnabry und Coman. Es spielten jetzt nur noch die Bayern. Der FCS kam zu wenig Entlastungen und die Kräfte schwinden. Saarbrücken machte es den Bayern trotzdem sehr schwer, eine Lücke in der Abwehr zu finden. Als bereits die sechste Minute der Nachspielzeit lief und alle schon mit einer Verlängerung rechneten, wagten sich die Saarbrücker nochmal nach vorne. Naifi schickte rechts den eingewechselten Civeja, der neben dem Strafraum scharf in den Rückraum passte. Dort kam Marcel Gaus angerauscht und jagte die Kugel leicht abgefälscht vor dem sich wegduckenden Julius Biada an Manuel Neuer vorbei in die Maschen. Die historische Sensation war perfekt und sie war verdient!
