Der heute 36-jährige Arif Karaoglan kam bereits im Kindesalter nach Deutschland, wo er schon früh für den SV Bübingen und den 1. FC Saarbrücken die Fußballschuhe schnürte. Nach einem Jahr bei Nottingham Forest in England kehrte er nach Saarbrücken zurück und spielte für die FCS-Junioren in der A-Jugend-Bundesliga. 2004 rückte Karaoglan in die Reservemannschaft des 1. FC Saarbrücken auf, die in der Oberliga Südwest spielte. Ein Jahr später, in der Saison 2005/06, debütierte er bei den Profis in der 2. Bundesliga. Beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig stand er in der Startelf und bereitete das 1:0 von Nazif Hajdarović vor.
Bis 2008 erlebte Karaoglan sportlich zwei rabenschwarze Jahre, da er gleich zweimal mit den Hauptstädtern abstieg, bis in die Oberliga. 2008 wechselte er in die türkische dritte Liga zu Eyüpspor. Nach einem Jahr kehrte er nach Deutschland zurück und verstärkte die Oberligisten Borussia Neunkirchen und SVN Zweibrücken. 2013 wechselte er zu den aus der Oberliga abgestiegenen Sportfreunden Köllerbach und spielte fortan in der Saarlandliga. Im Sommer 2016 schloss er sich dem SV Röchling Völklingen an, mit dem er in der Saison 2016/17 Vizemeister wurde und in die Regionalliga Südwest aufstieg.
FNS: Wie geht es dir?
Hallo FNS, mir geht es gut, danke der Nachfrage!
FNS: Du bist derzeit Spielertrainer bei der SVG Bebelsheim-Wittersheim in der Landesliga Ost. Wie kam es dazu und welche Verbindung hast du zum Verein?
Ich wurde vom Verein kontaktiert, als ich mit dem SV Röchling-Völklingen in die Regionalliga aufgestiegen bin. Ich kannte den Verein bis dahin nicht direkt.
FNS: Außerdem führst du eine erfolgreiche Reinigungsfirma. Bleibt da noch viel Freizeit und wie nutzt du sie?
Ja, ich führe seit 9 Jahren eine wachsende Reinigungsfirma und bin auch im Fußball sehr aktiv. Es erfordert viel Organisation und Unterstützung von meiner Frau, um beides erfolgreich zu managen. Freizeit bleibt wenig übrig, aber ich genieße es umso mehr mit meiner Familie und meinen Kindern.
FNS: Wenn deine Mannschaft gefragt würde, wie tickt ihr Trainer eigentlich? Wie würden sie dich beschreiben?
Gute Frage! Ich denke, sie würden mich als anspruchsvoll und streng während des Trainings und der Spiele beschreiben.
FNS: Du scheinst viel Freude an deiner Arbeit im Fußball zu haben. Könntest du dir vorstellen, auch in höheren Ligen als Trainer tätig zu sein?
Ja, ich liebe den Fußball seit ich denken kann. Nach meiner Spielerkarriere hat mich die Position als Trainer immer interessiert. Ich könnte mir vorstellen, auch in höheren Ligen als Trainer zu arbeiten und mein Wissen und Know-how einzusetzen.
FNS: Wie hat sich deiner Meinung nach der Fußball im Vergleich zu deiner Anfangszeit verändert?
Der Fußball verändert sich ständig. Im Vergleich zu meiner Zeit ist der Fußball schneller und athletischer geworden. Auch die Ausbildungskonzepte, Trainingseinheiten und taktischen Ansätze haben sich verändert.
FNS: Du bist früh als junger Spieler ins Ausland gewechselt. Würdest du das wieder tun und wie kam es dazu?
Ich hatte damals Angebote von namhaften Vereinen und entschied mich für eine Akademie in Nottingham Forrest. Ich würde diese Möglichkeit jederzeit wieder in Betracht ziehen, da sie für mich in jeder Hinsicht eine Bereicherung war.
FNS: Hattest du ein Vorbild, dem du nachgeeifert bist?
Nein.
FNS: Was würde der Trainer Arif Karaoglan dem 18-jährigen Spieler Arif Karaoglan heute sagen?
Bleib geduldig!
FNS: Verfolgst du die Entwicklung der saarländischen Vereine wie Elversberg und Saarbrücken in der 3. Lig? Wenn ja, wie?
Ja, ich verfolge die Entwicklung vor allem über die Medien. Ich schaue mir die Spiele auch gerne live im Stadion an, wenn es meine Zeit erlaubt. In dieser Saison habe ich zum Beispiel zweimal Spiele der SV Elversberg und ein Spiel des 1. FC Saarbrücken im Stadion verfolgt.
FNS: Verfolgst du generell Fußball im Fernsehen, wie z.B. Bundesliga, WM oder Champions League?
Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir überwiegend die Bundesliga an.
FNS: An welche Ereignisse in deiner Karriere denkst du am liebsten zurück und was würdest du am liebsten ungeschehen machen?
Ja natürlich, ob in England, Istanbul oder beim 1. FC Saarbrücken, ich hatte überall tolle Erlebnisse während meiner Karriere. Etwas ganz besonderes und für mich herausragendste Erlebnis, war das 2. Liga Spiel gegen Braunschweig. Ich kann keine bestimmte Entscheidung nennen, die ich als falsch oder ungeschehen bezeichnen würde. Auch an falschen Entscheidungen bin ich gewachsen.
FNS: Würdest du alles nochmal genau so machen oder sagst du heute dies oder das würde ich heute so nicht mehr machen?!
Also im Nachhinein ist man immer schlauer. Um ehrlich zu sein, hätte ich den 1. FC Saarbrücken nicht verlassen dürfen. Rückblickend gesehen, wäre es zielführender für mich gewesen, noch zu bleiben.
FNS: Vielen Dank für deine Zeit
Gerne, immer wieder!
