Saarbrücken. Nach vorliegenden Informationen versucht der Verbandsschiedsrichterausschuss des Saarländischen Fußballverbands (Saar-FV) offenbar, einen Schiedsrichter durch Vorwürfe unter Druck zu setzen. Dies bestätigte bereits die Saarbrücker Zeitung. Besonders besorgt zeigen sich die Verantwortlichen des Ausschusses darüber, dass interne Missstände an die Öffentlichkeit gelangt sind. Der junge Schiedsrichter, der nun im Fokus der Kritik steht, wird von Verbandsschiedsrichterobmann Thorsten Braun beschuldigt, Informationen über die internen Probleme an die Medien oder Dritte weitergegeben zu haben. Interessanterweise sieht sich Braun selbst mit mehreren Strafanzeigen konfrontiert.
Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die internen Strukturen des Saar-FV, in denen offenbar Personen ins Visier geraten, die Missstände aufdecken und sich gegen festgefahrene Strukturen stellen. Der betroffene Schiedsrichter wird in dem Verfahren von Dr. Schneider, einem renommierten Fachanwalt für Sportrecht aus Karlsruhe, vertreten. Dr. Schneider bezeichnet das Vorgehen des Ausschusses als unbegründet und kritisiert die Behandlung der Schiedsrichter durch den Saar-FV scharf. „Loyalität, Fairness und Respekt scheinen Fremdwörter für gewisse Funktionäre zu sein,“ lässt sich Dr. Schneider zitieren.
Inmitten dieser Auseinandersetzung steht auch Verbandspräsident Heribert Ohlmann unter Beobachtung. In einem kürzlich geführten Interview erklärte er, man wisse, „wo der Schuh drückt“. Doch immer mehr Beobachter zweifeln daran, dass der Verband tatsächlich die notwendigen Visionen und Lösungsansätze besitzt, um die bestehenden Probleme zu bewältigen. Der Druck, Lösungen zu finden, wächst.