Mettlach. Seit kurzem herrscht Stille im Villeroy&Boch Stadion des SV Mettlach, nachdem die Bundesregierung die erneute Unterbrechung der Amateur-Ligen im Fußball aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen hat. Zuvor lief es für den SV Mettlach gar nicht mal schlecht, nach 8 Spieltagen standen sie mit 13 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz und mussten erst eine Niederlage hinnehmen. Wir haben erneut mit Kapitän Simon Engeldinger über das aktuelle Geschehen gesprochen.
Etwas mehr als ein halbes Jahr später derselbe Anlass zu einem Interview mit uns, fangen wir mal mit quasi derselben Frage an: wie habt ihr die Nachricht der erneuten Unterbrechung der Saison aufgenommen?
Simon: Für unser Heimspiel gegen den SV Hasborn haben wir uns ganz normal vorbereitet. Wir hatten zwei Tage vorher unser Abschlusstraining. Dort lag noch keine Info vor, dass das Spiel vom SFV abgesetzt wird. Unser Vorstand hat uns nach diesem Training darüber informiert, dass die Ticketanzahl für Zuschauer reduziert werden muss und dass einige Maßnahmen für die Zuschauer angepasst werden müssen. Einen Tag vor dem Spiel kam dann seitens des Fußballverbands die generelle Absage. Auf der einen Seite eine vernünftige Entscheidung aufgrund der steigenden Infektionszahlen, auf der anderen Seite hätten wir sehr gerne gespielt. Die Entscheidung des SFV war vielleicht dahingehend etwas überraschend, da wir bis dato von ganz wenigen bis gar keinen Fällen gehört haben, die wirklich mit Fußballspielen in der frischen Luft zu tun haben. Wir hätten uns durchaus vorstellen können, dass wir vor deutlich weniger Zuschauern hätten spielen müssen oder eventuell auch, dass einige Maßnahmen angepasst werden wie beispielsweise Maskenpflicht für die Ergänzungsspieler aber eine generelle Absage kam für uns schon eher überraschender als im Frühjahr.
Vor ein paar Monaten hattet auch ihr einen Corona-Fall in der Mannschaft und die Vorbereitung wurde lahmgelegt. Wie war das für euch als Team und für dich als Person?
Ja genau. Wir waren kaum 3 Tage im Mannschaftstraining. Jedem war die Vorfreude, endlich wieder Fußball spielen zu dürfen, anzumerken und dann hat uns leider die Nachricht erreicht, dass einer aus unserem Kader positiv auf Covid-19 getestet wurde. Natürlich hat sich dann jeder einzelne und auch ich persönlich Gedanken gemacht inwiefern man direkten Kontakt zu der betroffenen Person hatte. Ich denke das ist ganz normal. Zum Glück waren alle durchgeführten Tests im Anschluss negativ, sodass wir wieder alle wie geplant aus der Quarantäne entlassen wurden und somit auch recht zügig wieder trainieren konnten. Ich muss dazu sagen, dass wir die Hygienemaßnahmen des Vereins alle wirklich sehr gut umsetzen. Jeder hat Verständnis dafür, dass wir beispielsweise in der Kabine bei einer Besprechung die Maske tragen müssen oder dass wir nur in Abständen die Duschen nutzen dürfen. Da geht jeder bei uns als Vorbild voran.
Ändert solch ein Ereignis die eigene Sichtweise auf die Situation und die Entscheidungen, die getroffen werden müssen?
Ich würde sagen viel geändert hat sich durch den Fall bei uns eigentlich nicht unbedingt. Die Hygienemaßnahmen wurden auch vor dem bekannten Fall eingehalten und umgesetzt. Sonst wäre vielleicht auch der ein oder andere bei den Testungen positiv getestet worden. Wir haben in Mettlach auch das Privileg, dass wir dort über 4 große Umkleidekabinen verfügen, auf die wir uns dann verteilen können. So können die Abstände sehr gut eingehalten werden.
Für wie wahrscheinlich hältst du es aktuell, dass die Saison dieses Jahr nochmal starten kann? Was wäre deiner Meinung nach die beste Lösung, um diese Saison dieses oder nächstes Jahr zu Ende spielen zu können? Wie viele Spiele, Ab- und Aufsteiger? Oder kompletter Neustart und auf eine Rückrunde verzichten?
Ich denke nicht, dass im Jahr 2020 der Ball nochmal rollen wird auch wenn ich es natürlich hoffe. Wenn der Kontaktsport bis Ende November verboten wird heißt das ja, dass wir im Dezember erst nochmal 2 Wochen trainieren müssten bis wir Pflichtspiele absolvieren könnten. Das haut zeitlich denke ich nicht hin. Ich halte es aber für möglich und auch sinnvoll, die Saison wie geplant Mitte Februar fortzusetzen. Klar wird dann die ein oder andere „englische Woche“ hinzukommen aber das ist halt dann so. Es wäre ja auch kein Problem 2 Wochen an das geplante Saisonende dranzuhängen. Von daher haben wir jetzt halt eine etwas frühere Winterpause aber ich bin positiv gestimmt, dass wir dann im Januar die Vorbereitung wieder aufnehmen können.
